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Anabolika, Gynäkomastie, Kostenübernahme, Krankenkasse, Nebenwirkungen
Heute war wieder einer da………….ein sehr sportlicher 26-jähriger. Seit Jahren macht er wohl Krafttraining und kann einen entsprechenden Biceps vorweisen.
Empört zeigt er mir einen Bescheid der Krankenkasse, die seine Brustoperation nicht übernehmen will, obwohl er eine ihn kosmetisch sehr störende einseitige Brustdrüsenvergrößerung hat. Er geht sogar soweit, zu behaupten, dass ihm das wehtut.
Helfen kann ich ihm trotzdem nicht. Vielleicht die plastische Chirurgin, die den Antrag auf Kostenübernahme gestellt hat, vielleicht ein spezialisierter Endokrinologe. Die Krankenkasse empfiehlt einen medikamentösen Therapie-Versuch.
Der junge Mann ist zwar sehr empört, aber eigentlich muss man seinen Bizepsumfang nur anschauen und kann den Verdacht nicht mehr abschütteln, dass er da nachgeholfen haben muss z.B. mit anabolen Steroiden.
Selbst schuld, will ich gar nicht sagen. Wie viele junge Frauen mit ihrem Schlankheitswahn , ist er auch Opfer des von den Medien erzeugten Schönheitsideals.
Trotzdem kann es nicht Aufgabe der Sozialversicherung sein, Kosten für kosmetische Operationen zu übernehmen, die höchstwahrscheinlich selbst verschuldet sind.
Krischan sagte:
„Kosten für kosmetische Operationen zu übernehmen, die höchstwahrscheinlich selbst verschuldet sind“
Wie ist das mit einer plastischen Wiederherstellung nach einem schweren Unfall bei Motorsport oder Bergsport oder …? Darf die Sozialversicherung da?
Ich finde das Wort „selbstverschuldet“ da ein wenig fahrlässig in den Ring geworfen. Niemand nimmt ernsthaft an, dass irgend ein Schaden ihn treffen kann, genau deshalb hat man Versicherungen.
Klar, er sollte nicht gleich das Maximum an Zuwendung bekommen, wenn es medikamentös und mit Umstellung seiner … Sportart geht. Aber auch selbstverunfallte Kraftsportler sollten Verständnis erwarten können.
jaynesabbath sagte:
Was ist, wenn er einer der Fälle ist, bei denen es nicht durch Steroide kommt? Was ist,wenn er sich mit dem Vorurteil rumschlagen muss, obwohl es nicht stimmt?
jaynesabbath sagte:
Oh dazu fällt mir noch Mollys Beitragsreihe über ihren Unfall ein. Niemand, auch Ärzte nicht, sollten sich von Vorurteilen leiten lassen.
Molly L. sagte:
😀 Ich hab ja nur geraten, was der gegen mich gehabt haben könnte, liebe Jayne! Hach ja … ich hoffe, ich sehe diesen MVZ-A*sch nie wieder! Immerhin habe ich eine Menge gelernt und äußere mich jetzt auch den hunderttausend netten Ärzten gegenüber deutlich! 🙂
unnamedinweiss sagte:
Sicher kann man das nicht so eingleisig sehen. Ist ja auch in diesem Fall nicht geschehen. Der junge Mann hatte eine endokrinologische Untersuchung. Er hatte ein Gutachten einer plastischen Chirurgin und er hatte einen Bescheid des MDK.
Dass er als allerletztes zum Hausarzt kommt, finde ich schade genug. Er war bei mir im Übrigen auch schon zuvor mit unerklärt hohen Leberwerten aufgefallen.
Und selbst wenn er sich mit einem Vorurteil herumschlagen muss, übernehmen die Krankenkassen in der Regel keine rein kosmetischen Operationen.