Schlagwörter

, , , ,

Heute war wieder einer da……ein 45-jähriger mit Leistenschmerzen.

Das hatte er zumindestens an der Anmeldung gesagt. Es war ein neuer Patient, der noch nie in unserer Praxis war.

Zu seinem vereinbarten Termin kam er einige Minuten zu spät und hatte dann keine Versicherungskarte dabei, weil ihm wohl vor einigen Tagen der Geldbeutel gestohlen wurde.

Meine Helferin war so freundlich die Krankenkasse anzurufen, um einen Versicherungsnachweis faxen zu lassen. Dieses Fax kam nicht, beim zweiten Anruf bekam sie mitgeteilt, dass der Patient noch nicht einmal ein Foto eingereicht habe und man deshalb nicht verpflichtet sei, einen Versicherungsnachweis zu faxen. Im Zweifelsfall sollten wir eine Privat- rechnung stellen.

Man kann sich vorstellen, dass das Telefonieren den Praxisablauf aufgehalten hat und der Patient warten musste bis der Versicherungsstatus geklärt war, was ja im Übrigen nicht unbedingt die Aufgabe der Arztpraxis ist.

Also habe ich andere Patienten dazwischengeschoben, um nicht die Wartezeit für alle unnötig zu verlängern. Dazu kam, dass der Patient, als ich ihn drannehmen wollte, zum Telefonieren herausgegangen war und noch ein weiterer Patient dazwischengeschoben wurde.

Ich konnte ihn dann knapp 45 Minuten nach seinem ursprünglich vereinbarten Termin aufrufen. Schon beim Hereinkommen war er extrem ungehalten. Er habe jetzt über eine Stunde warten müssen. Worauf ich ihm erklärte, dass es schon ein großes Entgegenkommen meiner Helferin war, sich um seinen Versicherungsnachweis zu kümmern. Danach ist das Gespräch eskaliert und der Mann hat wutentbrannt und Drohung ausstoßend, bei wem er sich alles beschweren wolle, die Praxis verlassen.

Zweimal kam er noch zurück, um meine Helferin zu beschimpfen und einmal rief er noch an, um uns mitzuteilen, dass er dafür sorgen würde, dass der ganze Ort davon erfährt.

Bei der Grippewelle im Moment kann man nur froh sein, wenn ein paar Patienten weniger kommen und 45 Minuten Wartezeit, von denen er einen Großteil selbst verschuldet hat, sind bei dem Patientenansturm auch akzeptabel. Trotzdem hinterlassen solche „Auftritte“ immer ein ungutes Gefühl.